Sixenstadel Nördlingen
Sanierung Hallgasse 11 und 25
Bauherr
Bauherrngemeinschaft Sixenstadel GbR
86720 Nördlingen
Beauftragung
Leistungsphase: 1 – 9
Leistungszeitraum
Planung: 04/2015 bis 04/2016
Ausführung: 05/2016 bis 07/2018
Gesamtkosten
2,9 Mio. EUR
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Im Zuge einer umfassenden Sanierung wurden die beiden aus dem Jahr 1712 stammende ehemalige Lagergebäude im Zentrum Nördlingens zu einer Wohngruppe mit 10 Wohnungen umgebaut. Ausgangspunkt der Überlegungen war es, die nachträglich angebauten Schuppen und Unterstände zu entfernen und den so entstandenen Innenhof zu entsiegeln und als gemeinsamen Gartenfläche für alle Bewohner zu aktivieren.
Die vorgefundene Substanz des Stadels war entgegen des äußeren optischen Eindrucks keineswegs marode, erforderte aber dennoch im Bereich der Geschossdecken konstruktive Eingriffe. Lediglich die Fundamente mussten tiefer gelegt werden und in diesem Zuge wurde auch eine Horizontalsperre gegen aufsteigende Feuchte eingebaut. Der als Lager genutzte Baukörper war hinter der Fassade quasi leer, es gab keinerlei Trennwände, die im Zuge einer Entkernung zu beseitigen gewesen wären. Dies ermöglichte offene und großzügige Grundrisse und eine neue barrierefreie Erschließung. Ein moderner hofseitiger Anbau steht selbstbewusst neben dem historischen Gebäude und ermöglicht für alle Wohnungen großzügige und zeitgemäße Freiflächen. Fenster und Öffnungen, die zur Belichtung der Wohnungen notwendig waren, sind behutsam in das Fachwerk integriert. Da das Gebäude als Stadel bisher keine auffallenden farbliche Fassungen erhalten hat, ist hier wiederum auf zurückhaltende Holztöne zurückgegriffen worden.
Die oftmals mit denkmalpflegerischen Aspekten im Konflikt stehenden Brandschutzanforderungen konnten pragmatisch gelöst werden. Die feuerbeständige Ausführung der neuen Treppenräume stellte keine großen technischen Probleme dar und alle Wohnungen haben im Bereich der Freisitze einen zweiten bauliche Rettungsweg.